Zeugnisse
In einer dunklen Zeit meines Lebens zeigte mir der Herr den Weg in den Karmel. Er führte mich in eine Oase, wo ich der Quelle des Lebens näher gekommen bin, aus der ich nun schöpfe. Mein Einsatz gilt nun verstärkt dem Leben, das überall dieser Quelle bedarf. N.N.
Was mich zum Karmel geführt hat: Es gibt viele Mossaiksteinchen auf dem Weg dorthin,ein leuchtender ist Teresa von Avila selbst. Ich lebte in dem Glauben, dass ein Mensch entweder aktiv oder kontemplativ ist. In der Begegnung mit Teresa lernte ich, dass das so nicht stimmt - sie, die große Kontemplative lebt es mir vor - wie viel hat sie auch gearbeitet, organisiert, geschrieben! Auch ich habe beide Seiten in mir. Tatkraft und Energie, aber auch die große Sehnsucht nach Stille und Gebet. Was mir als Widerspruch erschien, gehört nun zusammen. Das führt zu einer großen Freiheit! Eva v.d.Menschwerdung OCDS
Offensichtlich gibt es so viele Möglichkeiten und Wege heilig zu werden wie es Seelen gibt. Dies kann man ganz leicht an den vielen verschiedenen Heiligen erkennen. Und doch ist es so: Wenn ich in den Werken unserer Heiligen, der Karmelheiligen lese, mache ich die Erfahrung der Emmausjünger: "Brannte uns nicht das Herz in der Brust ..." (Lk. 24,32). Es scheint eine Verwandtschaftder Seelen zu geben, eine tiefe innere Sprache, die Gott und die einzelne Seele kennt und die eine gewisse Vertrautheit untereinander schafft. Gott aber ist es, der mir den Platz gezeigt und mir die Gemeinschaft gegeben hat, die meiner Seelenstruktur am hilfreichsten ist, um in die Vollendung der Gottes- und Nächstenliebe hineinzureifen. Sr. Maria v. Berge Karmel OCDS
Was mich an der Karmelspiritualität besonders fasziniert ist das Leben in der Gegenwart Gottes, an der Hand des Herrn. Am 9. August 1982, am Gedenktag der damals noch nicht heilig gesprochenen Edith Stein, hatte ich einen besonderen Traum. In bunten Farben las ich "Wo du auch bist, was du auch tust, ist Christus dir nahe", also auch "zwischen den Kochtöpfen ..." Diesen Traum habe ich immer als Berufung zum Karmel verstanden. Sr. Eva Maria von Jesus OCDS
Rückblickend weiß ich, dass Jesus immer mein Begleiter war und ist, und mich dahin führte wo ich heute bin. Ein Ausspruch von mir, vorübergehend am Kloster in der Silbergasse: Wenn ich ins Kloster gehe, dann in den Karmel. Die Sehnsucht durch das tiefere Gebetsleben mehr Ruhe und Geborgenheit zu finden. Joh.v.Kreuz "Aufstieg zum Berge Karmel"; ... oben bei Gott ankommen ..., "Die dunkle Nacht"; ein herrlicher Einstieg um zu Erkennen was wir alles abstreifen müssen um durch die schmale Pforte zu kommen oder den beschwerlichen Aufstieg zu schaffen. Wichtig ist die Liebe, das Gebet-Inneres, Ausdauer, Treue, Hingabe, Vertrauen, einfach mit Gott beschäftigen. Die Hindernisse die diese Tugenden zu Fall bringen zeigt unsere Schwachheit, unseren Eigenwillen.Die Gemeinschaft: Angenommen und aufgenommen zu sein, das Miteinander, reden und zuhören, immer inspiriert durch neue geistliche Impulse, zu wissen, dass man immer miteinander im Gebet und auch sorgenden und freudvollen Gedanken verbunden ist. Einander kennenlernen, von einander lernen, annehmen und verstehen lernen - ich darf dazu gehören, darüber bin ich dankbar und freue mich sehr. N.N.
Jede Gemeinschaft kann nur bestehen durch ein Geben und durch ein Nehmen. So ist mir mit meiner Hingabe an Jesus durch Maria in der Karmelgemeinschafzt die Aufgabe gegeben, sie zur Ehre Gottes zu verwirklichen. Dank sei Gott für die geistliche Begleitung und für die Liebe der Mitschwestern. Alles für das Heiligste Herz Jesu durch das Unbefleckte Herz Mariä. Sr. Maria Immaculata OCDS
Für mich war und ist es immer wieder eine wunderschöne Erfahrung, Gott bei mir zu verspüren. Ich spürte ihn intensiv in schwierigen Zeiten in meinem Leben. Inzwischen erlebe ich ihn im alltäglichen Leben. Auch habe ich gelernt, ihm wesentliche Entscheidungen zu übermitteln, wo ich ihm um Klarheit bitte und er fügt alles in die richtigen Bahnen. Er ist bei mir und alles ist klar, hell und im Licht. Er geht mit mir den Weg von der Dunkelheit ins Licht. E.M.
In einer dunklen Zeit meines Lebens zeigte mir der Herr den Weg in den Karmel. Er führte mich in eine Oase, wo ich der Quelle des Lebens näher gekommen bin, aus der ich nun schöpfe. Mein Einsatz gilt nun verstärkt dem Leben, das überall dieser Quelle bedarf. F. W.
Warum mir die Karmelspiritualität eine Hilfe ist? Vor allem ist es eine große Gnade so einer Ordensgemeinschaft anzugehören. Wir haben Anteil an ihren Gebeten. Durch das monatliche Treffen und die Anbetungsstunde vor dem Allerheiligsten vor der Hl. Messe, können wir miteinander und füreinander beten und singen. Auch freue ich mich immer auf die Vorträge, wo wir von den Karmelheiligen hören. Ich bin dankbar für diese Gemeinschaft. Sr. Miriam von Bethlehem OCDS
"Es genügt, demütig zu sein, mit Geduld seine Unvollkommenheiten zu ertragen: Das ist die wahre Heiligkeit." Thérèse von Lisieux. Diese Worte helfen mir dabei, für und vor Gott das "Richtige" zu tun ... , nicht etwas Großartiges nach außen hin! C.H.
Eremitisches Leben bzw. weltoffene Zurückgezogenheit in Einfachheit und Bescheidenheit mit eigenem, individuellem Apostolat als kirchliche Verantwortung. Die Karmelspiritualität ist nicht Selbstzweck und die Kontemplation ist nicht, wie z.B. bei den Dominikanern, von vornherein ausgerichtet auf das Apostolat. Die Beschaulichkeit des Karmel drängt wohl zum Apostolat. Man denke zum Beispiel an das spontane Handeln des Propheten Elija. Die Kontemplation ist auch kein Fliehen vor der ungläubigen Welt, sondern ein Wachsamsein für den Willen Gottes. Gerade in unserer modernen zeit hat die Kontemplation mit ihrem Streben nach Vollkommenheit einen besonderen Stellenwert. Sr. M. Theresia OCDS Graz
Karmel-Spiritualität gilt heute als ein bewährter, zeitgemäßer Weg im geistlichen Leben. Die hl. Thérèse sagt: " Mein Weg ist sicher und gerade zum Ziel führend." Das Regelhafte kann eine Stütze sein in Bezug auf Kontinuität. Die Angebote sind vielfältig und bereichernd und die Gruppendynamik in den regelmässigen Zusammenkünften ist gemeinschafts-fördernd. H.M.
Kann man Gott begegnen? In einem Glaubensseminar spricht ein Pater vom Vater, dem "Papa", den wir im Himmel haben, und noch vieles mehr. Das ist mir doch nicht neu - unseren Vater im Himmel anzusprechen, aber auf einmal erfasst mich unsagbare Freude: Es ist alles wahr, was ich von Kind an geglaubt habe! Und noch etwas beobachte ich: Plötzlich kann ich alle Menschen um mich liebevoll annehmen! Auf meine Frage an meine Pfarrer: Was war das? sagt er nur: Da war nichts. Doch in mir nimmt die Gewissheit zu: Es ist etwas an mir geschehen! Ich muss dieser Sache nachgehen. In der Selbstbiographie der hl. Thérèse vom Kinde Jesus, dem ersten Buch, das mir in die Hand kommt, finde ich erste Antwort. Tabor und Karfreitag folgen. Dann - endlich - Auferstehung! Jetzt der tiefe Wunsch: Ich will mein Leben weihen. Wo? Wie? in meiner Lebenssituation? Im 3. Orden - das war es! Mein Weg in den Karmel hat begonnen. "Herr ich stehe vor deinem Angesicht und wandle in deiner ständigen Gegenwart." Dieses Aufmerken und das Bewusstwerden dieser heilenden Tatsache soll meinen Alltag und somit mein Leben immer karmelitanischer färben und christlicher gestalten. N.N. Graz
"Gott allein genügt!" Teresa von Jesus. Wie oft in meinem Leben haben mir diese Worte schon geholfen. Denn es hat mir das Wesentliche in meinem Leben aufgezeigt. "Nichts soll dich ängstigen, nichts dich erschrecken. Alles geht vorüber. Gott allein bleibt derselbe. Alles erreicht der Geduldige. Und wer Gott hat, der hat alles. Gott allein genügt." Diese Aussagen der Heiligen ist ein Lebensprogramm. Eine tiefe Weisheit, die mich erfasst hat. In allen schwierigen Situationen des Lebens gibt uns dieses Wort Hoffnung im Glauben, dass Gott allein genügt. Gott sei es gedankt, dass er mich durch Maria, unsere Mutter und Königin in den Karmel geführt hat. So treffend sagt es die sel. Elisabeth von der Hll. Dreifaltigkeit: "Der Karmel ist wie der Himmel, wir müssen alles darangeben, um Jesus zu besitzen, der unser Ein und Alles ist." N.N.
Mein Weg in den Karmel. "Die Nacht, das ist Gott." Joh.v.Kreuz. "Christus ist auch in der Küche, mitten zwischen den Kochtöpfen." Teresa v. Avila. "Vor allem muss man wissen: Wenn der Mensch Gott sucht - viel mehr noch sucht Gott den Menschen." Joh.v.Kreuz. Mein Weg in den Karmel war lange, durch viele Stufen gekennzeichnet, Wegbiegungen könnte man auch sagen. Die katholische Kirche hatte ich längst verlassen, weil ich vor allem meinte, dass ich dort weder Anweisungen und Formen für mein Leben finden, noch die Heilung meiner psychischen Schwierigkeiten bewerkstelligen könnte, so wie ich die Kirche und deren Vertreter als Kind und Jugendlicher erlebt hatte. Nach jahrelangen, intensiven Therapien, nach schwierigem Leben in mehreren Beziehungen, war ich auf der Suche nach einer umfassenderen geistigen Heimat. Diese Suche führte mich auch zum Buddhismus, zu den Sufis, und schliesslich lernte ich christliche Meditationsformen kennen. Im Herbst 1991 war es dann so, dass ich einfach die Stille suchte, und daher ein Wochenende in einem Kloster verbringen wollte. Schon während des ersten Wochenendes als Gast in der Klostergemeinschaft wurde mir klar, dass ich auf meiner jahrelangen Suche nach einem geistigen Lebensraum mit Weite und tiefem Horizont fündig geworden war. Dies war auch ein Ort an dem Menschen lebten, die mich aufnehmen konnten, so wie ich war. Ich war angekommen. Das wurde mir ganz plötzlich klar. Mit großer Begeisterung las ich mich dann bald in die Schriften der großen Karmelheiligen ein, vor allem las ich Teresa und Thérèse, und über ihr Leben - da war ich dann endgültig "heimgekommen". Der Säkularorden mit seiner Gemeinschaft ermöglicht es mir, ein Gebetsleben nach meinem Geschmack zu führen, und doch weiterhin bei den verschiedenen Kochtöpfen meines Lebens zu bleiben. G.L. OCDS